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Offener Kreis
EINMAL (FAST) UM DEN TEGELER SEE
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Keine Frage: Der Tegeler See ist ein Magnet und zieht Menschen magisch an. Die landschaftliche Idylle des Sees – übrigens mit einer Fläche von 450 Hektar der zweitgrößte Berlins nach dem Müggelsee – übt seit Jahrhunderten einen besonderen Reiz auf Anwohner und Besucher aus. Als Lebensraum für Pflanzen und Tiere hat er eine ebenso große Bedeutung erlangt wie als Wander- und Erholungsgebiet für die Menschen dieser Stadt. Er ist durchschnittlich acht Meter tief und wird durch das Wasser von Tegeler Fließ, Nordgraben und Malchseegraben gespeist. Der See hat eine gute Wasserqualität und zählt zu den innerstädtischen Berliner Gewässern mit der größten Sichttiefe. Verschiedene Fischarten wie Hecht, Schleie und Kaulbarsch sind hier zu Hause.
Das Wort „Tegel“ entstammt einem slawischen Wurzelwort, das „Anhängsel“ bedeutet. Und genau dies ist der Tegeler See: Er ist ein Anhängsel der Havel und bildet eine rund fünf Kilometer lange verzweigte Ausbuchtung des Flusses. Somit kann man den Tegeler See bei einer Wanderung auch nicht ganz umrunden, ohne Brücken und die Havel zu überqueren. Diese Verbundenheit zur Havel macht das Gewässer zu einem besonderen Naturjuwel, und man kann rund 15 Kilometer an seinem meist naturbelassenen Ufer entlangspazieren oder radeln – immer mit dem satten Grün auf der einen und einem tiefen Blau auf der anderen Seite.
Weitere Besonderheit: Aus den insgesamt 32 Millionen Kubikmetern Wasser ragen sieben grüne Inseln. Hasselwerder, Lindwerder, Reiswerder, Baumwerder, Valentinswerder, Maienwerder und die Schulinsel Scharfenberg sind wie Perlen an einer Kette aufgezogen und bilden grüne Oasen im tiefblauen Gewässer.
Der wohl bekannteste Ort am See ist die Greenwichpromenade, benannt nach Reinickendorfs Partnerbezirk Greenwich in London. Sie ist auch ein guter Ausgangspunkt für Spaziergänge oder Radtouren.
Wer am Wasser nach rechts abbiegt, kann am Tegeler See entlang rund sechs Kilometer bis nach Tegelort und zur Mündung in die Havel laufen. Die gemütliche Wanderung führt von Alt-Tegel entlang der Greenwichpromenade, über die rot leuchtende Sechserbrücke, am Malchsee entlang, vorbei an Berlins ältestem Baum, der 900 Jahre alten Eiche namens „Dicke Marie“, bis zum Schwarzen Weg. Diese wurde von den Gebrüdern Humboldt benannt, die in Tegel gewohnt haben. Dort geht es nach links in Richtung Halbinsel Reiherwerder mit seiner Villa Borsig und weiter bis zur Badestelle Forsthaus. Dort lohnt sich ein Abstecher zur Revierförsterei Tegelsee, denn in den dazugehörigen Gehegen kann man einige der heimischen Wildtierarten wie Wildschweine, Damwild und Muffelwild ganz in Ruhe beobachten. Dann führt der gewundene Wanderweg immer am Ufer entlang, bis das Strandbad Tegel mit seinem breiten Sandstrand erreicht ist. Vorbei am Arbeiterstrand geht es dann auf dem asphaltierten Weg weiter bis nach Tegelort.
Wer von der Greenwichpromenade in die andere Richtung läuft, überquert den Kanonenplatz und die Brücke am Borsigdamm und biegt dann an der Neheimer Straße auf den kleinen Sandweg ab. Vorbei an verschiedenen Wassersportvereinen und dem Wasserwerk, hat man auch hier bald den Wald auf seiner linken und den See auf seiner rechten Seite. Bis zum Hohenzollernkanal und der Bezirksgrenze zu Spandau sind es rund sechs Kilometer. Wer nicht so gut zu Fuß ist oder den Tegeler See vom Wasser aus erkunden möchte, hat vielfältige Möglichkeiten – etwa auf einem Ausflugsdampfer die Landschaft bei Kaffee und Kuchen zu genießen oder ein Tret- oder Ruderboot zu mieten.
TIPP
zu halten und zu beobachten, welche Tiere vorbeikommen.
Wer ganz still sitzt, kann Damwild, Wildschweine, Füchse
und sogar Biber beobachten.